Transalp...Intentionen

Die Geschichte

 

Der gesamte Alpenraum hat aufgrund seiner geografischen Lage, aber auch aufgrund seiner geostrategischen Bedeutung in den vergangen Jahrhunderten eine überaus reichhaltige und bewegte Geschichte. 

Von den geschichtlichen Ereignissen zeugen fast an jedem Ort in den Alpen bedeutende Bauwerke, Pfade und Wege aber auch Wasserleitungen oder schlichtweg die Landschaft an sich.

Die Geschichte ist also bei einer Alpenüberquerung unser ständiger Begleiter...und nicht zuletzt der Geschichte haben wir fast alle Wege in den Alpen zu verdanken...

Vor allem die Landwirtschaft hat das Erscheinungsbild der Berge stark beeinflußt. So werden die Tiere im Sommer auf die Hochalm hinauf getrieben. Das von diesen jährlichen Wanderbewegungen nicht einmal Gletscherregionen ausgenommen sind, erleben wir am Niderjoch, welches zwischen dem Schnalstal und dem Ötztal zu finden ist. Nicht weit von der Fundstelle des Ötzies werden seit Jahrhunderten und heute immer noch jedes Jahr die Schafe über den über 3000 m hoch gelegenen Pass getrieben.

Der berühmteste Alpenüberquerer früherer Zeiten ist denn auch schon genannt worden, den Ötzi, der korrekterweise als "Mann vom Hauslabjoch" bezeichnet wird. Bereits in der Steinzeit war der Alpenraum besiedelt und über die Berge hinweg wurde reger Handel betrieben.

Zahlreiche alte Handelswege führten auch schon in früheren Zeiten über die Alpen. War die Reise damals immer eine Fahrt ins Ungewisse, die nicht selten mit dem Leben zu bezahlen war, ist heute die Überquerung der Alpen mit dem Auto oder per Bahn nur noch eine Frage von wenigen Stunden. Auf allen früher benutzten Pässen finden wir die so genannten Hospize, die als Raststation, Herberge und Handelsstützpunkt dienten. Auch heute noch kann man hier meist gemütlich und kostengünstig übernachten.

Selbst die Spuren der Römer sind nach über 2000 Jahren noch vielerorts sichtbar. Das römische Heer war als Eroberungs- und Besatzungsarmee auf sehr gut ausgebaute Verkehrswege dringend angewiesen. So wurden die Straßen aufwendig mit Steinplatten gepflastert und Flüsse und Schluchten mit Brücken überspannt. Heute finden wir noch an der Via Claudia in der Nähe des Fernpasses alte Karrenspuren in den Steinplatten und können am Septimerpaß komplett auf römischem Pflaster ins Tal fahren.

Zahlreiche Burgen und Schlösser zeugen von der Bautätigkeit im Mittelalter. Daneben sind in allen Orten Kirchenbauten, Brunnen und Marktplätze entstanden, die noch heute einen ganz besonderen Charme haben. Ganz besonders hervorzuheben ist hier die Altstadt von Bormio.

In den Alpen finden wir eine jahrtausende alte Bergwerkstradition, von der z.B. das Bergwerksmuseum im Ridnauntal, nahe Sterzing zeugt. Bei der Überschreitung der Schneebergscharte befindet man sich direkt im höchst gelegenen Schaubergwerk Europas.

Besonders beeindruckende Spuren hat der Erste Weltkrieg in großen Teilen des Alpenraumes hinterlassen. So finden wir in Lavarone die großen Festungen, am Pasubio Bunkeranlagen, Schützengräben und Tunnels. Ja selbst die berühmten Paßstraßen der Dolomiten sind nur zum Zwecke des Krieges erbaut worden. Auf den Schlachtfeldern findet man noch heute Ausrüstungsgegenstände, Stacheldraht, Granatsplitter und sogar die Knochen der abertausenden Toten. Ein unendliches Wegenetz entlang des gesamten früheren Frontverlaufes wird nun von den Mountainbikern genutzt..

Aber auch nach Beendigung des ersten Weltkrieges ging die rege Bautätigkeit in den Alpen weiter. So sicherte Mussolini die neu entstanden Nordgrenze von Italien durch viele Militärstraßen. So Entstanden Übergange am Eisjöchl, an der Brennergrenzkammstraße, dem Schlüsseljoch und dem Pfunder Joch.

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