Tagebuch 2000

Was bringt das neue Jahrtausend?

Januar: zunächst einmal Zeit zum Basteln, daher baue ich mir so ´ne richtig krasse Funzel ans Bike...
20 W Dauerlicht und noch mal 50 W zum zuschalten...das macht hell.
Fette Funzel
Februar: Ich bin umgezogen nach Tettnang. Das kleine Städtchen liegt nahe am Bodensee und die nächsten Bikereviere scheinen zum Greifen nahe. Jeden morgen..vorausgesetzt die Sicht stimmt... blicke ich auf den Säntis...ein Bergmassiv in der Schweiz.
Aber auch das Hinterland in Richtung Wangen lädt mit versteckten Trails zu ausgedehnten Biketouren ein. Ansonsten ist da ja noch der Pfänder, der Bregenzer Wald und zum Lago Maggiore sind´s auch nur 400 km...da könnte man doch glatt die nächste Transalp von der Haustür weg fahren...
Derzeit bin ich oft noch alleine auf den Trails, wenn also jemand aus der Gegend kommen sollte, dann melde Dich doch einfach beim Biketreff.

März: Langsam erkunde ich die Gegend und spule kräftig Kilometer runter. Aber das typisch schlechte Wetter und die viel zu früh einsetzende Dunkelheit zwingen mich immer wieder zu längeren Trainigspausen.

April: Gleich zu Monatsbeginn steigt in Baint bei Ravensburg das erste CC-Rennen. Dummerweise komm ich trotz schlechtem Trainingszustand auf die Idee mitzufahren. Als ich in der vierte Runden überrundet werde macht die Sache bei strömendem Regen und Saukälte irgendwie keinen Spaß mehr... Wenigstens bekommen auch die hintersten Plätze noch ganz brauchbare Preise ab.

Ab und zu muß ich mich bei meinen Besuchen in Aalen wieder auf mein Uralt-No-Suspension Bike schwingen...spätestens am dritten Tag muß ich die Vorzüge einer Federgabel anerkennen....zumal ich nachts Krämpfe in den Händen bekomme...

gesehen am Bodensee
Ende des Monats ist es mal wieder soweit, die nächste Felge ist durch. Knapp 200 m hinter der Haustür eiert mein Hinterrad bedächtig und ich ahne, was meine durchgebremste Felge als nächstes anstellen wird. Schnell steige ich ab und lasse die Luft aus dem Reifen, um den Druck wegzunehmen. Bis die Luft heraus ist, kann ich den Riss beobachten, wie er langsam einmal rund herum weiterwandert...
Zum Glück habe ich nicht so weit zurück bis nach Hause. Klasse Material, hat knappe 3000 km gehalten. Ans nächste Bike kommen Keramikfelgen...

Testfahrt mit den neuen Bike

  Mai: Downhill ist angesagt. Lauter krasse Jungs treffen sich an einem Berg irgendwo in der Republik. Zwei Stoppuhren, zwei Handys und ein paar rote Bänder im Wald sowie zwei Paletten Dosenbier...schon ist ein illegales Rennen organisiert. Dummerweise verpasse ich im ersten Lauf eine Abzweigung und verliere viel Zeit. Im zweiten Lauf schaffe ich dennoch akzeptable 5:06 min auf dem Harttail... 20 sec hinter Siegerzeit mit einer Downhillmaschine.

Dann ist es endlich soweit... die Parts für mein neues Bike sind da und ich darf es zusammenbasten. Alles nur vom edelsten, schön leicht und ein absolutes Einzelstück...davon habe ich 10 Jahre Lang geträumt.

Die ersten Testfahrten machen Laune, das aggressive Fahrwerk und die gigantische Steigfähigkeit dieser ultimativen Fahrmaschine schreien geradezu nach knackigen und verwurzelten Sigletrailanstiegen...

Aber auch an steilen Stufen macht das Bike eine gute Figur.

 

  Juni: Endlich ist das Schmuddelwetter vorbei. Ich kann jede Woche einige Hundert Kilometer runterspulen und komme so langsam in Form. Das neue Bike verlangt einfach einen täglichen harten Ritt durch´s Gelände.

In Tettnang haben wir jetzt endlich einem regelmäßigen Biketreff eingerichtet.

  Juli:  CC-Rennen in Adelmannsfelden. Das ganze Rennen über führe ich eine Gruppe an, als zweiter der Gesamtwertung. Im Zielspurt verliere ich 2 Plätze und komme als vierter ins Ziel

Ein Bikewochenende im Bregenzer Wald ist total verregnet. Es hat bis auf 1800 m runter geschneit. Trotz Dauerregen und Kälte fahren wir ein bis zwei Touren am Tag. Ich frier mir beim Downhill einen Finger ab...

Und noch mal macht uns das Wetter in diesem verregneten Monat einen Strich durch die Rechnung. Eine geplante Wochenend-Tour vom Bodensee nach Obersdorf lassen wir komplett ausfallen. Statt dessen fahre ich mit Dirk nach Oberstaufen, um eine Tagestour zu machen...wir ersaufen schier...

 Transalp-Logo 2000 August: 5.8 CC-Rennen in Gerstetten. Der Kurs ist total verschlammt. An ersten Anstieg erwische ich die ungünstige Linie zwischen zwei Fahrrinnen, rutsche weg und verliere den Anschluss an die 6-köpfige Spitzengruppe. Nach einigen Positionskämpfen komme ich als sechster ins Ziel...

Auch dieses Jahr starte ich wieder zu einer Transalp...diesmal durch die Schweiz. Nach der Tour habe ich schon über 2000 km auf dem neuen Bike.

  September: 

Marathon in Furtwangen am 9.9:

Platz 81 der Herren und 52er in meiner Altersklasse auf der 90km-Distanz

Das zweite Birkewochenende in Au am 16./17.9 war genauso verregnet wie das erste im Juli. Wenigstenz war es nicht ganz so kalt und am Sonntag konnten wir doch noch eine ganz anständige Tour machen... 

 

  Oktober: 

Marathon  in Trochtelfingen am 8.10 
Platz 28 der Herren Hobby und 122er in der Gesamtwertung auf der 103km-Distanz

  November: 

Geniale Tour am 1.11 über den Gerenberg und den Höchsten. Traumblicke auf dei verschneiten Berge. Sonst geht nicht mehr viel, ist viel zu dunkel und zu kalt...
Wenigstens kann ich mit meiner Powerlame noch mal ab und zu raus auf die Trails.

Mitte des Monats gibt es richtig Fett Schnee auf dem Pfänder. Ich pack das Bike ins Auto und fahre bis an den Fuß des Berges. Von dort aus kann ich meine erste richtig schöne Schneetour in diesem Winter machen...

  Dezember: 

Am 3 Dez. fahre ich in Kressbronn noch ein Crossrennen mit. Mache bei Dauerregen und total verschlammter Piste den 7 Platz in der Hobbyklasse.

Weihnachten ist Frost und Sonneschein angesagt...endlich wieder trockene Trails und genügend Zeit für schöne Wintertouren.

Silvester liegt sogar 10 cm Schnee, da macht alles noch mehr Spaß.

5319 km sind es im Jahr 2000 geworden...hätte nie gedacht, daß ich soviel Zeit zum Biken haben würde...

 

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