Warum heißt der Trail im Wallis eigentlich Brasilianer? Egal, wir werden es im Laufe des Tages erfahren. Flowig soll er sein, einer der Top 10 unter den “must do” Trails, den jeder Biker gerne in seinem Portfolio haben möchte und lang, sehr lang ist er. Da wir in Grimentz starten wird er noch mal um ein ganzes Stück länger, und deutlich hochalpiner als der Klassiker, den jedes Jahr hunderte von Bikern fahren.

Die Seilbahn in Grimentz kostet heute wieder, aber 10 CHF sind ein fairer Preis, zumal das bike nichts extra kostet. Danach ist erst einmal Arbeit angesagt, sprich selber kurbeln. Die 1300 Höhenmeter hinauf zur namenlosen Scharte (2874m) neben dem Becs de Bosson lassen sich größtenteils im Sattel sitzend absolvieren. Zunächst führt ein gemächlich steigender Schotterweg nach oben, später wird der Weg durch das Skigebiet immer steiler. Da auf dem breiten Fahrweg noch ziemlich viele Schneefelder zu finden sind, wechseln wir weiter oben auf den Wanderweg und tragen die Bikes ein Stück weit nach oben.

Dann haben wir die Wahl zwischen zwei Wegen: der Erste, kürzere führt direkt hinauf auf die nördlich des Becs de Bosson gelegene Scharte. Hierzu muss ein Geröllfeld und ein steiler, mit Firn bedeckter Hang überwunden werden. Die Zweite Variante führt über den Col de Becs de Bosson zur Cabane des Becs de Bosson südlich um den Gipfel herum. Beide Varianten versprechen laut Wanderkarte eine Singletrailabfahrt hinunter zum See Le Lourché.

Wir wählen die erste Variante. Das steile Schneefeld entpuppt sich aus der Nähe als völlig Problemlos, somit ist der Übergang schnell erreicht. Auf der anderen Seite eröffnet sich ein Blick auf eine atemberaubend schöne Landschaft. Auch der Weg ist hier wieder markiert und ist im feinen Geröll deutlich zu erkennen.

La Lourché

Der Trail ist schön und flowig, bis zum Col de Cou muss nochmals ein kleiner Gegenanstieg von kanpp 200 Metern tragend überwunden werden. Dann beginnt er, der legendäre Brasilianer. Fast 2000 Höhenmeter bis hinab ins Tal der Rhone, dem Wallis. Oben alpin, später im Wals und ab Nax auf einem staubigen alten Wirtschaftsweg. Immer schnell, immer flowig und immer gewaltig staubig. Und der Staub ist es, der heute beweist, was einen echten Brasilianer auszeichnet: eine nahtlos braune Haut…zumindest wenn man ganz hinten in der Kolone fährt 🙂

5 Gedanken zu „Brasilianer“
  1. Ritchie Schley war der Namensgeber. Bei einer Wiesenpassage meinte er, “Shaved like a Brazilian”.

  2. @Carsten: Des kann nur etwas mit Bertholds Leoparden-Tanga zu tun haben…habt Ihr den etwa dabei gehabt? Wer hatte Ihn an .. du? LOL

  3. suchte was übers strahlen im gebiet um den bec de bosson und fand deinen tourenbericht. ich wollt möchte dir einen hinweis geben:

    Das Vallon de Réchy im Kanton Wallis ist seit dem 2. September 2015 offiziell unter Schutz gestellt.
    Das Hochmoorgebiet “Ar du Tsan” wurde als Naturschutzgebiet eingestuft.
    Das hat evtl. auch Konsequenzen für die Mountainbiker.
    Das Vallon de Réchy dient als idealer Zugang zur bekannten “The Brazilian Trail” Tour via Ar du Tsan und den Col de Cou.
    Ist “The Brazilian” Trail jetzt für Mountainbiker gestorben?

    ich kann dir nicht sagen was das bedeutet aber auf jeden fall wissenswert zumal du wohl einen ziemlich weiten anfahrtsweg auf dich nehmen würdest.

    gruss daniel

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