Man kann fertige Bikerouten fahren, oder sich was Neues suchen. Ich bin mal wieder auf der Suche nach neuen Abfahrten und habe mir hierfür heute das nördliche Ufer des Luganer Sees heraus gesucht. Da ich in Porlezza Quartier habe ist mnir gleich die Bergkette nördlich des Orts ins Auge gestochen. Ein Blick auf die Karte bestätigt meinen Verdacht: hier kann man heftige Abfahrten entdecken.

Ich fahre 1000 Höhenmeter auf einer kleinen Bergstraße bis in die Ortschaft Seghebbia am Ende des Val Rezzo. Hier kreuzt der Wanderweg QuattroValli die Straße. Ich folge diesem Weg an einer Alm vorbei und quere einige tief eingeschnitten Bachläufe. Die Abfahrten sind steil und verblockt, die Gegenanstiege ebenfalls. Die Gegend ist wild un einsam, begegnen tut man hier niemanden. Lider komme ich viel zu langsam voran.
Weg?

Der vom Herbstlaub bedeckte Weg ist teilweise kaum zu erkennen. Glücklicherweise eist die Markierung bis zum Passo Stretto gut. Hier jedoch beginnt die Suche nach dem Weg. Eigentlich will ich dem Wanderweg in Richtung Monte Bronzone nehmen und folge dern spärlichen Markierungen im Wald. Den Trail hat offensichtlich seit Jahren keiner mehr betreten, geschweige denn war jemals einer mit dem Bike hier. Schnell hat der Berg von mir einen neuen Namen bekommen: Monte Mikado. Unzählige umgestützte Bäume und Unmengen von Geäst blockieren immer wieder den an sich fahrbaren Trail.
Weg?

Schließlich erreich ich nach einem längeren Tragestück eine felsige Anhöhe und kann etwas von der umliegenden Landschaft sehen. Die Berge rund um den Passo San Jorio im Norden sind bereits mit einer dicken Schneedecke überzogen.
Weg?

Zunächst geht es ein Stück fahrbar hinab. Danach muss ich tragend und schiebend noch einen ganzen Talkessel umrunden. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich das Bike wo hoch geschleppt habe,  wo sicher noch keiner mit dem Bike oben war.

Dafür werde ich mit einer heftigen Abfahrt belohnt. Ausgesetzt, steil mit engen Spitzkehren. Wieder einmal genau das entdeckt, wonach ich gesucht habe. Bis zu einer Alm ist der Weg sehr schmal und das Panorama hoch über dem Luganer See einzigartig. Ab der Alm wurde der Weg offensichtlich vor kurzer Zeit verbreitert. In Serpentinen geht es fortan auf lockerem Grund hinab nach Porlezza. Leider muss ich die letzten 200 Höhenmeter der Abfahrt auf einem steilen Betonweg zurück legen.

Eine Gegend, in der man als Biker noch viel entdecken kann…