Es ist kurz nach 4 Uhr morgens, der Wecker klingelt. Heute geht es los. Über Fernpass, Innsbruck gelangen wir mit dem Auto schnell ins Staubaital. Ganz am Ende des Tals steht an der Mutterbergalm die Talstation zur Seilbahn des Gletscher-Skigebietes. Hier startet auch unsere diesjährige Alpentour.

Da die Seilbahnbenutzung für uns sowieso nicht in Frage kommt, starten wir dann pünktlich kurz nach 9.00 Uhr die steile Auffahrt in Richtung Gamsgarten. ein steiler Schotterweg auf der Skipiste…was das bedeutet kennen wir ja schon: Erster Gang oder Schieben.

steile Piste

Während der erste Teil der Auffahrt noch durch die schöne alpine Landschaft führt, trifft uns beim Anblick der hässlichen Skistation Gamsgarten und der ganzen Liftanlagen beinahe der Schlag. Hier endet für uns auch der bequeme Weg nach oben. Bis zur Station Eisgrat entscheiden wir uns für den steilen Wanderweg statt für die breite Skipiste und nehmen die Bikes zum ersten mal auf die Schultern.

Während am Anfang noch die Sonne geschienen hat, fängt es jetzt auf 2850 Metern Höhe beim Betreten des Gletschers leicht an zu regnen. Der Weg hinauf zum Schaufeljoch ist sicher und durchgängig mit blauen Pfählen markiert. Schmelzwasser rinnt über das Eis und aufgefirnter Schnee und einiges an Gestein und Geröll auf dem Eis ermöglicht einen Aufstieg ohne größere Schwierigkeiten. Dennoch macht uns die ungewohnte Höhe mehr und mehr zu schaffen….

Schließlich erreichen wir die das 3149m Schaufeljoch. Jetzt noch ein paar Meter durch den Schneematsch, dann verlassen wir an der letzten Liftstation das gesicherte Pistengebiet und betreten echtes alpines Gelände auf dem Weg zur Hildesheimer Hütte.

auf dem Eis

Zunächst einmal müssen wir über den Gaiskarferner abfahren. Auch hier ist das Eis griffig und solange man möglichst in der Fallline fährt, sicher zu befahren. Wenig später müssen wir diesen sichern Weg verlassen und ein ganzes Stück quer zum Hang fahren. Dies gelingt uns fast bis zum Beginn des Geröllfeldes. Nur die letzten paar Meter auf dem Eis schieben wir die Bikes sicherheitshalber. Dennoch muss ich anmerken, das wir heute sehr sicher und gute Bedingungen hatten. Der anfängliche Regen hat gleich wieder aufgehört, die dichte Wolkendecke hat aufgerissen. Die Sicht war einwandfrei, das Eis war aufgefirnt und griffig, rutschiger Altschnee und Gletscherspalten haben uns die Gletscherpassage nicht erschwert. Diese Bedingungen findet man in dieser Höhe nur an wenigen Tagen im Jahr vor, so dass diese Gletscherquerung nicht uneingeschränkt zu empfehlen ist.

auf dem Grat

Der weitere Wegverlauf zur Hildesheimer Rücken ist beschwerlich und anspruchsvoll. Zunächst muss ein größes Blockfeld überwunden werden. Später können wir auf einem ausgesetzten Gratweg ein Stück fahren. Das letzte Stück zur Hütte gehst es steil auf einen mit einem Drahtseil gesicherten Weg hinab. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Grundvoraussetznung für diesen Abschnitt. Zudem sollte man das Tragen des Bikes in derart schwierigem Gelände sicher beherrschen.

Slickrock

Die Abfahrt auf dem Aschenbrennerweg Richtung Sölden erfordert unser ganzes Können. Auf den ersten 1000 Höhenmetern sind ständig anspruchsvolle Felspassagen, hohe Stufen und enge Kehren zu meistern. Der Fels ist trocken, inzwischen scheint wieder die Sonne und daher können wir diese für uns traumhafte Abfahrt in aller Ruhe genießen.

Steintreppen

Nach einem Abzweig müssen wir einen kurzen Gegenanstieg überwinden, dann führt der Traumtrail weiter hinab ins Tal. Schließlich erreichen wir den Talgrund des Windachtals und an der Fiegls Alm finden wir eine angenehm abgelegene Unterkunft für die erste Nacht. Da verzichten wir doch gerne auf die weitere Abfahrt hinab ins quierlige und stressige Sölden.

Ein genialer Start für diese Tour!

weiter zu Tag 2

Fotos:

von Tag 1

Übernachtung:

Gasthof Fiegl imWindachtal 1.956 m

T:+43 (0)664.8617341

Schreibe einen Kommentar