der Plan
Die Idee für die heutige Tour hatte ich bereits gestern auf dem Gipfel gegenüber. Dieser Berg, diese Abfahrt, das schreit förmlich danach, ausprobiert zu werden. Nach der gestrigen Tour dem Biwak unten am See startet das Unternehmen heute um kurz nach 8.00 Uhr. Mein Kumpel Zdenek ist noch dazu gekommen. Es ist bereits am frühen morgen ziemlich warm, aber ein paar Wolken schützen uns vor der direkten Sonneneinstrahlung.

Nachdem wir die ersten 500 Höhenmeter bis zu einer Alm auf einem gut fahrbaren Schotterweg abgespult haben, erwartet uns ein knapp 700 Höhenmeter langes Tragestück. Zunächst geht es noch bequem über Almwiesen auf erdigem Untergrund, doch schon bald erreichen wir das Geröllfeld direkt unter der Wand.

Kraxelei

Von einer Skitour vor 2 Jahren kann ich mich noch gut an den steilen Aufstieg erinnern. Wir sind gespannt, wo sich der von unten nicht erkennbare Sommerweg befindet.

Schneefeld

Der Weg ist nur rudimentär mit einzelnen roten Punkten auf dem Fels markiert. Immer wieder müssen Steilstufen überwunden werden. Lockeres Geröll und einige Schneefelder erschweren den 400 Höhenmeter langen Durchstieg der steilen Nordwand.

Schließlich erreichen wir einen Sattel kurz vor dem Gipfel. Diesen erreichen wir dann nach ein paar Minuten auf einem Grat.

kein Gipfelkreuz

Nach einer Rast oben beginnt die Abfahrt. Die ersten paar Meter rollen locker, dann geht es steil, felsig und ausgesetzt über den Grat hinab. Dann die Südflanke des Gipfelaufbaues entlang bis zum nächsten Joch. Anspruchvoll und stellenweise ein echter Nervenkitzel.

Alpinartistik
Die folgende Abfahrt ist anspruchsvoll und erfordert Fahrtechnik auf höchstem Niveau. Steile Stufen, Querfahrten, lockeres Gebrösel und natürlich anspruchsvolle Spitzkehen. Bikebergsteigen vom Feinsten eben.
Der Untergrund wechselt zwischen erdig zu felsig. Im oben drittel muss ein großes Geröllfeld mit verblocktem Gelände gemeistert werden, weiter unten hat die Erosion tiefe Rinnen in den Trail gefressen.
Felsentrail
Ganz unten muss ein feuchter und höllisch schwül-heißer Erlenbruch mit Schlamm am Boden passiert werden. Schnell ist dieser etwas unschöner Abschnitt passiert. Wir queren den Bach noch einmal, dann ändert sich der Charakter des Trails abermals. Endlich rollt es mal und die extreme Konzentration auf die technischen Abschnitte kann etwas reduziert werden.
Seitengrip
Die letzten Meter verlaufen auf einem flowigen und schnell fahrbaren Singetrail.
Wow, was für ein Ritt. 1100 Höhenmeter.
Nach einer Rast am See wechseln wir die Talseite und hängen noch eine zweite Tour dran, aber das ist denn schon wieder eine ganz andere Story.

Wanderkarte Tannheimer Tal Kompass 04

3 Gedanken zu „Heiße Trails“
  1. Extreme Tour,Hut ab, mich dünkt die Trage variante auf Bild 2 etwas speziell, hast Du da nicht ständig die Zahnkränze im Nacken?

  2. nö, wir fahren nur 2fach bzw mit Bashring. Und der Zahnkranz liegt ja oben. Bike liegt stabil mit dem Unterrohr auf den Schultern oder auf dem Rucksack.

  3. Da sind ja die Bilder.
    Heftige Tour mit dem Bike!
    Für mich ist der Berg eher zum Skifahren gemacht. Die Tour damals war super…

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