Es ist Regen vorhergesagt für heute. Doch der Vormittag verspricht erstmal Sonne. So erwartet uns bereits beim Frühstück strahlend blauer Himmel.

Die Option den Gipfel des Dürrensteins mit dem Mountainbike zu besteigen verwerfen wir gleich. Bleiben drei weitere Möglichkeiten:

-Auf den Strudelkopf und dann am Studelkopfsattel durch das Val Chiara zum Hotel Dreizinnenblick abfahren. Laut Karte soll es hier einen kurze Klettersteigpassage geben. Alternativ könnte man hier noch zurück nach Schluderbach fahren und den Singletrail, welcher die Auffahrt von gestern Abend immer wieder kreuzt nehmen.
-In Richtung Dürrenstein fahren und über die Kirchlerscharte zum Flodige Sattel. Auch hier ist mit einer Klettersteigpassage und einem derben Gegenanstieg zu rechnen.
-Die Abfahrt über den Plätzwiesesattel Richtung Prags und dann wieder 700 Höhenmeter zum Sarlriedl hinauffahren und von dort zum Flodige Sattel queren.
Zwei Mitglieder der Gruppe wollen die kurze Variante über den Strudelkopf und den Studelkopfsattel probieren, der Rest fährt ab in Richtung Prags. Leider entpuppt sich der erhoffte Singletrail schnell als langweilige Schotterpiste ohne jeglichen fahrtechnischen Anspruch. Erst ab Brückele kann man diese Abfahrt wieder als für Mountainbiker geeignet bezeichnen. Hier führt der Quellenweg, ein schöner Singletrail parallel zur Straße bergab.
Dann geht es wieder hoch. Wir folgen dem Weg 14 bzw dem in Serpentinen verlaufenden Schotterweg zum Sarlriedl. Bei 1900 m müssen wir den Schotterweg verlassen und die Mountainbikes die letzten 200 Höhenmeter hinauftragen. Nachdem der Pass erreicht ist, geht´s ein paar Meter bergab und abermals knapp 100 Höhenmeter zum direkt unter der Nordwand des Dürrensteins gelegenen Flodige Sattel.

Nach einer kurzen Rast folgen wir dem Singletrail in Richtung Soldatenfriedhof. Dieser entpuppt sich als absoluter Volltreffer. Flüssig zu fahrende Abschnitte wechseln sich mit fahrtechnisch anspruchsvollen Passagen ab. Weiter unten gibt es sogar noch ein paar richtig schöne Stellen, die die Herzen der Fahrtechnikexperten höher schlagen lassen. Schließlich erreichen wir vollgepumpt mit Glückhormonen den Talgrund und folgen dem Weg in Richtung Toblacher See. Hier treffen kurz darauf auch die anderern zwei der Gruppe ein, die auf der Abfahrt durch das Val Chiara ebenfalls einen sehr schönen Singletrail entdeckt haben.

Da inzwischen am Horizont wieder ein Wetterumschwung abzeichnet, fahren wir so schnell wie möglich auf dem Radweg zum Toblacher Bahnhof. Nachdem der erste Zug gerade abgefahren ist bleibt Zeit für eine Pizza und ein kleines Erfrischungsgetränk. Noch scheint die Sonne und wir können entspannt den nächsten Zug nehmen. Leider macht uns der Fahrkartenautomat beim Ticketkauf einen Strich durch die Rechnung. Der Kartenleser ist defekt und als Bargeld werden maximal 20 Euro Scheine akzipiert. Wir steigen also ohne Fahrkarte in den Pustertalexpress ein. Der Schaffner wird schnell auf uns aufmerksam, hat aber vorrangig die Verstauung der 8 Mountainbikes im Fokus, statt uns ein Ticket verkaufen zu wollen. Nachdem die Räder nach seinen Wünschen abgestellt sind verkauft er uns ohne Probleme einen Fahrschein bis nach Mühlbach. Dorthin haben wir inzwischen einen Schuttebus beordert, der uns für 10 Euro zurück nach At Andrä zur Talstation der Plose bringt.

Schnell werden die Bikes in die Autos geladen und wir verabschieden uns. Ich fahre auf dem 4er Weg zurück nach Brixen. Auf halber Höhe beginnt es kräftig zu regnen. Auf der Karlspromenade ist das Blätterdach ziemlich dicht, so dass ich dennoch fast trocken unten ankomme. Dort ist der Schauer auch schon wieder vorbei und ich radel auf dem Radweg gemütlich zurück zum Hotel, wo mein Auto in der Tiefgarage steht…

Passende Karten für diese Etappe:
 

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