Auch in diesem Jahr verbringe ich wieder eine Woche ein den Bergen, um dort Bergwege zu sanieren und diese zum Mountainbiken zu ertüchtigen. So kommt es dass ich Ende Juli die Reise in mir bis dahin unbekannte Simmental antrete.

Ich hatte mich für die ehrenamtliche Tätigkeit auf einen Facebook-Beitrag des Ride Magazins beworben. Nachdem ich schon letzten Sommer im Valposchiavo beim Biken&Buddeln teilgenommen habe, wollte ich diese tolle Form einer Reise in die Berge nochmals antreten.

Hintergrund: Im Simmental soll eine zukünftige Mountainbike-Region entstehen. Dabei steht die Sanierung und Nutzung des bestehende Wegenetzes im Vordergrund. Auf den Bau von Murmelbahnen soll dagegen weitestgehend verzichtet werden. Die durch den Wintersport in der Region vorhandenen Infrastrukturen wie Seilbahnen und Gastronomie sollen so auch im Sommer von einem breiteren Publikum genutzt werden können.

Lenk-Simmental Tourismus will in Kooperation mit der zuständigen Behörde, der Gemeinde Lenk, sowie den Lenk Bergbahnen in den nächsten Jahren das Wegnetz schrittweise auf Vordermann bringen. Schäden, welche über Jahre durch Witterungseinflüsse, teilweise nicht optimale Linienführungen und eine immer intensivere Nutzung entstanden sind, werden nun laufend mit verschiedenen Leistungsträgern nachhaltig instandgesetzt. 

Vast Trails

Wir sind in zwei Gruppen eingeteilt, von denen immer eine am Berg zum Arbeiten ist, während die Andere die Region auf Mountainbike-Touren erkunden kann.

Die Wege vor Ort sind stellenweise tief eingegraben, zum Teil verlaufen sogar mehrere parallele Linien nebeneinander. Bei Regen kann das Wasser aus diesen Gräben nicht mehr abfließen. Dadurch entstehen nasse Stellen und stellenweise sogar gravierende Erosionsschäden. Der beliebte Leiterli-Weg wird von Wanderern und Mountainbikern gemeinsam genutzt. Der aufwärts führende Weg ist von der Steigung her eigentlich perfekt dafür geeignet befahren zu werden. Durch die Rinnen ist dies aber stellenweise nicht mehr möglich. Wir sind an den fünf Tagen in Lenk daher damit beschäftigt den Leiterli auf einer Länge von mehreren Kilometern zu sanieren.

Dafür werden alle paar Meter Entwässerungen gegraben und die talseitige Vegetation abgestochen und am Berg oder in parallel verkaufenden Rinnen wieder eingesetzt. An nassen Stellen und kleine Bächen bauen wir Brücken aus Felsplatten und Drainagen aus Steinen. In Zukunft kann man hier durchgehen und fahren, ohne durch den Matsch zu müssen.

Angeleitet von den Trailbau-Spezialisten von Vast Trails erlernten die Teilnehmenden das Einmaleins des nachhaltigen Wegebaus. Während der ganzen Woche herrschte eine ausgelassene Stimmung. «Der Zusammenhalt unter den Teilnehmenden war trotz des teilweise grösseren Altersunterschieds und der unterschiedlichen beruflichen Herkunft von Anfang an ausgezeichnet. Mit so einer tatkräftigen Motivation hätten wir nicht gerechnet!»

Severin Schindler von Vast Trails

Wir haben Alle Seilbahntickes erhalten und können so bequem mit den Mountainbikes nach oben fahren. Die arbeitende Gruppe wird dagegen inklusive Werkzeug mit einem Kleinbus zur Baustelle gebracht.

Wir haben jeweils den halben Tag Zeit die tolle Mountaibikeregion zu erkunden. Schnell erkennen wir, dass in Lenk ein ungeschliffener Diamant darauf wartet entdeckt zu werden. Die Singletrails sind einzigartig gut, bestens zu befahren und bieten unglaubliches Potential für eine Entwicklung zu einer Top-Mountainbikedestination. Zudem findet Alles man von hochalpinen Felsentrails über flowige Panoramawege und endlose Wurzelteppiche in den Bergwäldern rund um Lenk.

Die Work & Ride Week Lenk 2022 war aus Sicht aller Projektbeteiligten ein grosser Erfolg, da durch dieses Format auch Gäste ihren Beitrag zu einem nachhaltigen Wegnetz leisten können und neue Gäste für die Region gewonnen werden konnten. Man beabsichtigt im Sommer 2023 eine zweite Auflage zu organisieren.

Vast Trails

Video von der Work&Ride Week 2022 in Lenk-Simmental

Links:

zum Artikel über die Work&Ride Woche an der Lenk im Vast Trails Journal

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Region Lenk bei Trailforks