Das Tannenwäldle ist abgesperrt.

Ab heute können Kinder und Jugendliche dort nicht mehr mit dem Mountainbike fahren. Auf Betreiben des BUND hat das Ordnungsamt die seit über 30 Jahren bestehenden Wege abgesperrt.

Ein Sieg für den Naturschutz? Mitnichten meinen wir. Wie will man zukünftige Generation für Natur- und Umweltschutz begeistern, wenn man Kinder und Jugendliche aus der Natur ausperrt? Ältere Sportler können sich am Wochenende ins Auto setzten und in einer andern Stadt oder im benachbarten Ausland zum Dirtjumpen fahren. Minderjährigen Sportlern ist diese Möglichkeit meistens verwehrt!

Klasse für’s Klima. Statt #moretrailsclosetohome gibt es jetzt Freizeitverkehr und Stau.

Zudem werden sich sportbegeisterte Menschen durch Aussperrung und Strafandrohung nicht davon abhalten lassen zu trainieren. Da es auch nach jahrelangen Bemühungen in Aalen immer noch nicht gelungen ist, ein bedarfsgerechtes und legales Angebot zur Verfügung zu stellen, werden vermutlich schon bald an anderer Stelle mitten in der Natur neue Sprünge und Wege entstehen. Der Teufelskreis dreht sich weiter. Vielen Dank, wir haben Lösungen aufgezeigt und wären dazu bereit gewesen Kompromisse einzugehen.

Gratulation zum Sieg, wir sehen uns bald wieder…

Ehemalige Dirtstrecke im Tannenwäldle

Dieser Artikel wurde auf der Facebook-Seite der DIMB IG Ostwürttemberg veröffentlicht und hat fast 30000 Leser erreicht. Ich könnt den Beitrag hier ansehen und kommentieren: Pyrrhusssieg

Der Faktencheck:

Wir haben uns heute das Tannenwälde mal genau angeschaut. Ja es wurde dort in den letzten Wochen offensichtlich viel gefahren und es wurde auch wieder gebuddelt.Alles was hier neu entstandenen ist, darf natürlich nicht da sein. Dennoch sind dabei keine Schäden an Flora und Fauna angerichtet worden, da sich alles im Bereich der schon immer vorhandenen Wege befindet.

Dirtline im Tannenwäldle

Holzrampe: Dieses Bauwerk ist definitiv keine waldtypische Gefahr dar. Also resultiert hieraus ein Haftungsrisiko für den Grundstückseigentümer (Stadt Aalen). Sollte dort ein Unfall passieren und sollte Jemandem eine wissentliche Duldung des Bauwerkes nachgewiesen werden. Hätte, hätte Fahrradkette, egal: muss weg, keine Frage.

Forstarbeiten: es wurden in den vergangenen Woche jede Menge Holz im Tannenwälde gemacht. Vermutlich Fichten mit Käferbefall. Dafür wurde schweres Gerät eingesetzt. Die Flurschäden sind sichtbar und nicht zu verbergen. Muss wohl sein, klar. Allerdings ist das Befahren der vorhandenen Wege mit Mountainbikes offensichtlich ein Problem. Kann man verstehen, akzeptieren. Den zahlreichen vierzehnjährigen Kids, die dort auf dem Mountainbike einen tollen Sommer erlebt haben soll dies bitte das Forstamt oder der BUND erklären. Wir können dies leider nicht vermitteln.

Müll und Unrat: gibt es nicht. Das Waldstück ist wie geleckt. Andernorts werden regelmäßig Müll, Bauschutt und Gartenabfälle im Wald entsorgt. Das Tannenwälde ist blitzblank. Kann es sein, das Kinder und Jugendliche die dort Mountainbiken einen Sinn für Naturschutz entwickelt haben und schützen was sie lieben und kennen. Komisch, in der Zeitung stand, Mountainbiker hätten das Tannenwäldle systematisch zerstört!
Die Mitglieder des RRC Aalen und der DIMB IG Ostwürttemberg haben mehrmals Flurputzeten im Tannenwäldle durchgeführt.

Trauer: Am Ende unserer Ortsbegehung treffen wir einen Jungen mit seinem BMX. Vielleicht acht oder neun Jahre alt. Er dreht trostlos ein paar Runden auf dem asphaltierten Platz vor dem Grüncontaier. Wegen irgend solchen Viechern hat man ihm und seinen Freunden jetzt das weg genommen, was sie doch so gerne machen. Für den Kinderspielplatz ist er schon zu alt alt. Jetzt wissen wir nicht mehr wo wir hin sollen! Na ja, wird ja bald Herbst, Glotze und Handy daddeln geht zur Not ja auch noch, macht halt keinen Spaß meint er…

Auch dieser Beitrag zum Thema Tannenwäldle wurde auf Facebook veröffentlicht: Faktencheck

Das Ende: Wenige Tage nach Veröffentlichung dieser Beiträge hat die Stadt Aalen alle Wege im Tannenwäldle mit dem Bagger unwiederbringlich zerstört! Die Bereiche in denen sich mehrere Wege gekreuzt haben wurden eingezäunt. Den Kindern und Jugendlichen aus der Nachbarschaft wurde somit eine wichtige Freizeiteinrichtung weg genommen, ohne dass vorher ein adäquater Ersatz geschaffen wurde!

Bereits in der DIMB Trailnews Ausgabe 2019 gab es zum Tannenwälde einen Beitrag.

Stellungnahme der DIMB IG Ostwürttemberg zur Thematik rund ums Tannenwäldle: Stellungnahme

Engagement:

Ihr wollt in Zukunft solche Zerstörungen von Sport-und Freizeitanlagen verhindern? Dann setzt Euch ein und werdet Mitglied der DIMB.

Legale Mountainbikestrecken können Konflikte wie die Diskussion ums Tannenwäldle vermeiden. Wer eine solche Strecke, einen Pumptrack oder einen Dirtpark bei sich in der Gemeinde realisieren möchte, kann die Fachberatung der DIMB in Anspruch nehmen.Die wichtigsten Informationen hierzu findet man im Leitfaden Streckenbau

Wer Interesse an der Mitarbeit in unsrer IG hat, der schaut am Besten auf unsrer Facebook-Seite der DIMB IG Ostwürttemberg vorbei.